Für die meisten Menschen ist Musik eine angenehme Beschallung im Alltag. Ob am Arbeitsplatz oder im Auto – es wird gern und viel Musik gehört. Doch es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Hörempfinden eines Nicht-Musikers und eines Musikers. Wie macht man das eigentlich – Hören wie ein Musiker?
Covermusiker, Musiklehrer, Songwriter und Musikproduzenten hören viel genauer hin, was einerseits den Nachteil hat, dass sie beim Musik hören mehr analysieren und weniger abschalten. Andererseits hat es den Vorteil, die ganze Welt eines Songs verstehen zu können, die bei musikalisch anspruchsvollen Werken viel spannender ist, als es zuerst den Anschein hat.
Eine erste Übung für angehende Songwriter
Wenn du vorhast, einen Song zu schreiben, solltest du dir die Hörgewohnheiten eines Musikers aneignen, um zu verstehen, wie ein Song aufgebaut ist. Es ist wie in der Schule: bevor du Mathe studierst, solltest du das 1×1 beherrschen. Bevor du Musik studierst, solltest du Songs studieren.
Am besten ist es, wenn du dich erst einmal voll auf einen einzigen Song konzentrierst, bevor du dir den nächsten vornimmst. Hier sind ein paar Fragen, die du dir selbst während des Hörens stellen kannst.
Zum Songaufbau:
Wieviele Takte haben die einzelnen Teile – wie die Strophen, Refrains und die Bridge? Gibt es ein Intro, Outro oder sogar ein Instrumentensolo?
Zum Arrangement:
Welche Instrumente sind zu hören? Welche Songteile spielen sie? (z.B. Gitarre in der Strophe, bevor das Klavier zusätzlich in den Refrain mit einsteigt.)
Zur Gesangsperformance:
Welches Gefühl drückt der/die Sänger/in aus und auf welche Art? Was genau macht die Stimme einzigartig? Gibt es Harmonien (Backgroundstimmen)? Wann setzen sie ein?
Zur instrumentalen Performance:
Sind die einzelnen Instrumente stark vertreten? Hört sich der Drumtrack an wie eine Live Performance oder ein Loop? Hören sich bestimmte Teile des Songs mechanisch an?
Zu Recording und Mix:
Kann man den Sänger und jedes Instrument klar erkennen? Hört man Effekte wie Echo oder ein Delay?
Nachdem du diese Hörübung öfter gemacht hast, wirst du automatisch die Songs, die du im Radio hörst, analysieren. Da Musiker auditive Lerntypen sind, wird es nicht lange dauern, bis du lernst, wie ein Song grundsätzlich aufgebaut ist und was ihn ausmacht. Jetzt weißt du, wie Musiker hören!
Du fängst an, deinen eigenen Geschmack zu verstehen und herauszufiltern, was dir nicht so gut gefällt. So schaffst du dir eine erste Orientierung. Von dieser Basis aus kannst du anfangen, die Songs nachzubilden. Doch wie fängst du eigentlich an? Mehr dazu im nächsten Blog!
Super Artikel, vielen Dank für die Vielen Tipps. Hat mir wirklich sehr geholfen. Beste Grüße
Hallo Daniel, danke für deinen Kommentar! Freut uns, dass die Tipps dir geholfen haben. Liebe Grüße, Anna